#WhoMadeMyClothes – Fashion Revolution Week 2019

Weißt du, woher deine Kleidung kommt? Oder unter welchen Bedingungen sie produziert wurde? Falls nicht, dann geht es dir so wie den meisten von uns. Wir wissen so gut wie nichts darüber, wo die Rohstoffe herkommen oder wer unsere Kleidungsstücke zusammennäht. Und vor allem erfahren wir nicht, ob die Arbeiter*innen dafür genügend Geld bekommen und ob die Fabrik die geltenden Arbeitsstandards einhält. Vom 22. bis zum 28. April 2019 steht deshalb wieder die „Fashion Revolution Week“ an! Die weltweite Kampagne will Licht ins Dunkel bringen und stellt an Modeunternehmen zusammen mit dir und vielen weiteren Mitstreiter*innen die Frage: Who made my clothes?

Die „Fashion Revolution“ steht in den Startlöchern

Vor sechs Jahren ist in Bangladesch das Fabrikgebäude Rana Plaza eingestürzt. Dabei starben 1138 Menschen und viele weitere wurden verletzt. In der Fabrik arbeiteten u.a. Näher*innen, die Kleidungsstücke für europäische Modeketten produzierten. Nach diesem schweren Unglück formierte sich die Gruppe „Fashion Revolution“. Sie fordert eine größere Transparenz, mehr Nachhaltigkeit und eine ethische Verantwortung bei der Herstellung und der Lieferkette von Kleidung.

Die „Fashion Revolution Week“ ist der jährliche Höhepunkt der Initiative. 2017 nahmen an der Aktionswoche bereits über zwei Millionen Menschen weltweit daran teil! In dieser Woche steht die Modebranche im Fokus: Die Teilnehmenden fordern die Bekleidungsindustrie dazu auf, die Umwelt zu schützen und die Rechte der Menschen, insbesondere von Frauen, zu stärken. Die Würde der Arbeit muss zum Standard werden und darf keine Ausnahme sein. Die Art, wie Kleidung produziert und vermarktet wird, muss sich radikal ändern, damit das, was die Welt trägt, auf sichere, saubere und faire Weise hergestellt wird.

Wie kann ich mitmachen?

Menschen weltweit sind während der „Fashion Revolution Week“ dazu aufgerufen, Modelabels zu fragen: „Who made my clothes?“ Dazu kannst du das Etikett an deinem Kleidungsstück fotografieren, auf einer Social-Media-Plattform wie z.B. Instagram hochladen, das jeweilige Label oder Unternehmen markieren und den Hashtag #WhoMadeMyClothes daruntersetzen. Ziel ist es, Druck auf die Unternehmen auszuüben, damit diese ihre Produktionsweise und die Lieferkette offenlegen.

Quelle: fashionrevolution.org

In den vergangenen Jahren haben bereits über 100.000 Menschen mithilfe des Hashtags mehr Transparenz gefordert. Laut utopia.de haben 2.416 Marken daraufhin Informationen über ihre textile Lieferketten veröffentlicht und über 150 große Modemarken gaben an, in welchen Fabriken sie ihre Teile produzieren lassen.

Die Zahlen verdeutlichen, dass die Bewegung Wirkung zeigt – und dass immer noch viel getan werden muss. Denn es ist oftmals immer noch unklar, unter welchen Bedingungen die Näher*innen arbeiten und ob sie dabei z.B. giftigen Chemikalien ausgesetzt sind.

Zusammenarbeit für umfassende Transparenz

Die Aktion will dir nun aber nicht einfach das Tragen deiner Lieblingsmarke verbieten. Es geht vielmehr um eine umfassende und nachhaltige Revolution der Textilindustrie. „Fashion Revolution“ glaubt an eine Modebranche, die Menschen, Umwelt, Kreativität und Profit gleichermaßen wertschätzt. Um die Branche zu verändern, muss eine Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von den Landwirt*innen bis zu den Verbraucher*innen – ermöglicht werden. Die weltweiten Aktionen der „Fashion Revolution Week“ sollen zeigen, dass Veränderungen möglich sind, und ermutigen diejenigen, die sich auf dem Weg zu einer ethischeren und nachhaltigeren Zukunft der Mode befinden.

Und wie kann ich noch aktiv werden?

Und nein, die „Fashion Revolution Week“ findet nicht nur im Internet statt! In der Woche sind weltweit Aktionen und Veranstaltungen geplant, z.B. Filmvorführungen, Diskussionsrunden, Kleidertauschpartys oder Repair-Werkstätten. Hier und hier findest du raus, ob eine Aktion auch in deiner Nähe stattfindet. Und falls nicht: Werde kreativ und organisiere deine eigene Aktion! Jede*r kann so auf die Bedingungen in der Modeindustrie aufmerksam machen. Oder du hängst ein paar Plakate auf – so kommt der Protest aus dem Internet auch auf die Straße.

Weitere Infos rund um das Thema nachhaltige Mode findest du außerdem bei unseren Tipps und Tricks zu Fair Fashion, im Fair Fashion Guide und bei den Tipps zum Ausmisten und Second Hand einkaufen. Noch mehr Hintergundinformationen gibt es bei dem Label ANNAMARIAANGELIKA und beim Blog modefairarbeiten.de.

Bildquelle: Pressematerial bei www.fashionrevolution.org

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