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Wie unser Fleischkonsum den Planeten zerstört

Heute lest ihr einen Gastbeitrag von Johannes, Praktikant bei Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen Bildung. Er war bei einer Lehrkooperation an der Wiesbadener Friedrich-List-Schule zum Thema Fleischkonsum und Soja dabei.


„Was liegt wirklich auf unserem Teller?“ Dieser Frage gingen am 15.01.19 Schüler*innen der Friedrich-List-Schule in Wiesbaden mit der Grenzenlos-Aktiven Carolina Mallmann Erbes nach. Die Grenzenlos Lehrkooperation war über die Lehrerin Bianka Hantke ins Leben gerufen worden, die zusammen mit ihrer Kollegin, Sylvia Neise, bereits zahlreiche spannende Lehrkooperationen für ihre Auszubildenden umgesetzt hat. Daher wundert es nicht, dass die Friedrich-List-Schule auch seit 2018 „Grenzenlos-Schule“ ist. Als Praktikant im Projekt Grenzenlos durfte ich die Lehrkooperation begleiten und Eindrücke von der Arbeit mit den Schüler*innen sammeln.

Die Auswirkungen des Fleischkonsums

Zu Beginn zeigte die Master-Studentin aus Karlsruhe, die zuvor in Santa Catarina Biologie studiert hat, Bilder aus ihrem Heimatland Brasilien. Die Schüler/-innen hörten ihr gespannt zu und wurden kurz darauf selbst aktiv. Sie stellten sich im Klassenraum je nach Vorwissen über Sojaanbau und Fleischkonsum auf. Einzelne Stichworte wie „Massentierhaltung“ und „Regenwaldzerstörung“ wurden prompt von den Schüler*innen genannt. Carolina Mallmann Erbes zeigte auf einer Karte die großen brasilianischen Regenwaldgebiete. Doch diese werden immer weniger, was auch durch hohen Fleischkonsum und dafür notwendigen massenhaften Sojaanabau begründet ist. An dieser Stelle wurde die Brücke zu unserem eigenen Konsum geschlagen. Bianca Hantkes Schüler*innen setzten sich in Gruppenarbeit mit den Folgen auseinander. Die Gruppen berichteten von der Belastung der Lebensmittel durch Spritzmittel und erklärten die Etiketten der Produkte. Sie zeigten, welche Bereiche der globalen Nachhaltigkeitsziele (SDG) betroffen sind. Gesundheit und Wohlergehen, sauberes Wasser, menschenwürdige Arbeit, nachhaltige Produktion… schnell wurde deutlich, welche unterschiedlichen Bereiche mit Fleischkonsum in Verbindung stehen.

Diese negativen Konsequenzen blieben den Schüler*innen im Gedächtnis: „Es ist schockierend, wie viele Gebiete von unserem Fleischkonsum beeinflusst werden. Nicht nur die Umwelt, sondern auch soziale und wirtschaftliche Probleme sind damit verknüpft“, so eine Schülerin. Carolina Mallmann Erbes machte deutlich, welchen großen Anteil die Viehwirtschaft am Klimawandel hat und wie viele Tiere schon bei der Aufzucht und dem Transport sterben.

Praxistipps: weniger Konsum, bewusster einkaufen

Was könnten also Lösungen sein? „Man muss nicht ganz verzichten, sondern den Fleischkonsum reduzieren und andere Lebensmittel essen“, meinte eine Schülerin. „Vor dem Einkaufen sollte man überlegen, wieviel man ausgeben möchte und kein Billigfleisch kaufen.“ In einem zusammenfassenden Video wurden abschließend noch einmal die Zusammenhänge erklärt und Ratschläge zum persönlichen Verhalten gegeben. Die Schüler*innen schrieben ihr neugewonnenes Wissen und Vorsätze auf Postkarten, die sie in ein paar Wochen an diese Unterrichtsstunde erinnern wird.

Mich hat beeindruckt, wie gut sich die Schulklasse auf das Thema eingelassen hat. Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich interessiert und hatten thematisch schon einzelne Anknüpfungspunkte. Auch wenn Gewohnheiten und Essensvorlieben zunächst gleich bleiben, haben die Schüler*innen Anreize bekommen sich mit dem eigenen Konsumverhalten auseinanderzusetzen. Die Themen und Bilder aus der Stunde mit Carolina Mallmann Erbes werden sicher zu Veränderungen beitragen und auch mir in Erinnerung bleiben.


Vielen Dank für deinen Bericht, Johannes! Grenzenlos sucht übrigens fortlaufend Praktikant*innen – hier könnt ihr euch informieren. Weitere Grenzenlos-Erfahrungsberichte findet ihr hier. Und mehr zum Thema Fleisch gibt es hier.

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