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#PayYourWorkers – Globale Kampagne für faire Löhne in der Textilindustrie

Seit Montag, den 16. November, läuft die internationale Aktionswoche #PayYourWorkers. Die vom Netzwerk Clean Clothes Campaigne (CCC, Kampagne für saubere Kleidung) organisierte Kampagne fordert in erster Linie von allen Bekleidungsunternehmen, Verantwortung für die Löhne der Arbeitnehmer*innen in ihren Lieferketten zu übernehmen.

Pandemie-Notlage nur für Arbeitnehmer*innen

Im August machte die Clean Clothes Campaign bekannt, dass Millionen von Arbeitnehmer*innen in der globalen Textilindustrie während der Covid-19-Pandemie nicht ihren vollen Lohn erhalten oder ihren Arbeitsplatz ohne finanzielle Entschädigung verloren haben. Allein in den ersten drei Monaten der Pandemie berechnete CCC Einbußen zwischen 3,2 und 5,8 Milliarden USD, die Textilarbeiter*innen machten. Vor allem vorgeschriebene Boni und Entschädigungen wurden den Arbeitnehmer*innen vorenthalten.

Große Konzerne machen weiter Gewinne

Während kleinere Modemarken bereits positiv auf den Aufruf von CCC reagiert haben, machen große und einflussreiche Unternehmen weiterhin Gewinne. Vor allem H&M, Primark und Nike haben im vergangen Quartal beträchtliche Gewinne erzielt. Der Primark-Eigentümer „Associated British Foods“ meldete Anfang November einen Gewinn von umgerechnet 1 Milliarde Euro (vor Steuer), die H&M-Gruppe gab einen Gewinn von 2,4 Milliarden Euro für das vergangene Quartal bekannt und Nike meldete einen Nettogewinn von 1,3 Milliarden Euro. Zudem schüttete Nike 325 Millionen Euro Dividende an die Aktionär*innen aus, was einem Anstieg von 11 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Aus diesem Grund richtet sich die Kampagne in dieser Woche vor allem an genau diese Konzerne.

Wie kann ich aktiv werden?

Seit Montag machen weltweit Arbeiter*innen, Gewerkschafter*innen und Aktivist*innen auf diese Notlage aufmerksam. Sicherlich ist es gerade nicht möglich große Protestaktionen in Form von Demonstrationen zu organisieren, jedoch können wir alle ein Zeichen setzen. Unter #payyourworkers könnt ihr die großen Modemarken auffordern, Verantwortung für ihre Lieferketten zu übernehmen und ihre Arbeitnehmer*innen fair zu bezahlen. Beispielhafte Posts, die ihr an H&M, Nike und co. richten könnt, findet ihr hier. Und wenn ihr Lust habt langfristig etwas gegen diese offensichtliche Ungerechtigkeit zu unternehmen, engagiert euch bei CCC und werdet aktiv!

Zum Schluss möchte ich euch noch einen Film vorstellen. „Made in Bangladesh“ wurde gestern Abend, 19.11.2020, live gestreamt und steht weiterhin noch zum Anschauen online. Gegen einen Beitrag von 5 € habt ihr die Möglichkeit, sieben Tage lang auf den Film zuzugreifen und die Situation der Textilarbeiter*innen, um die es in der Kampagne geht, besser zu verstehen:

Shimu, 23, arbeitet in einer Textilfabrik in Dhaka, Bangladesch. Angesichts der harten Arbeitsbedingungen beschlossen sie und ihre Kolleginnen eine Gewerkschaft zu gründen. Dabei wehrt sie sich gegen die Drohungen der Unternehmensleitung und die Uneinigkeit ihres Mannes.

-Selma-

 


Das Beitragsbild ist von CCC.

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