Heute ist Earth Overshoot Day! #moveTheDate

Heute, am 29. Juli ist Earth Overshoot Day. Das ist kein Grund zur Freude, denn der Earth Overshoot Day markiert die Ausbeutung unserer Erde. Overshoot, das bedeutet Überschreitung und bezieht sich auf unseren Umgang mit ökologischen Ressourcen und Leistungen.  Am Earth Overshoot Day haben wir bereits alle Ressourcen aufgebraucht, die die Erde in diesem Jahr regenerieren könnte. Das ist ein bisschen wie bei einem Konto, das bereits Mitte des Monats leer ist. Die ökologischen Ressourcen, die von unserem Planeten in diesem Jahr hervorgebracht werden können, reichen nicht, um den globalen ökologischen Fußabdruck zu decken. Wir leben also weit über unseren Verhältnissen und schaden damit dem Planeten und uns selbst. Berechnet wird das Ganze von der internationalen Organisation „Global Footprint Network“. 

Globale Ungerechtigkeit

Dass wir nicht nachhaltig konsumieren ist nicht nur für uns selbst gefährlich, sondern auch auf mehreren Ebenen unfair. Viele denken vielleicht zunächst an den Planeten, die Tiere und Pflanzen, die schon vor uns hier waren und den Lebensraum mit uns teilen. Lebewesen, die darauf angewiesen sind, dass wir unser Verhalten ändern. Weniger denken wahrscheinlich an die ungleiche Verteilung der Verantwortung auf globaler Ebene. Denn nicht jeder Mensch trägt gleichermaßen zum globalen Fußabdruck bei. Das sieht man besonders, wenn man sich die Country Overshoot Days, also die Overshoot Days der einzelnen Länder genauer anschaut. Während Deutschlands Overshoot Day dieses Jahr schon am 5. Mai war, gibt es einige Länder die gar keinen Overshoot Day haben, zum Beispiel Indien. Ratet mal wie viele Erden wir brauchen würden, wenn alle wie die Bewohner Deutschlands leben würden.  Die traurige Antwort: 2,9 Erden!

Verglichen mit einem Land wie Indien ist das ganz schön unfair. Würden alle Menschen wie die Bewohner Indiens leben, bräuchten wir nämlich nur 0,7 Erden. Besonders ungerecht ist es, dass die Menschen, die am wenigsten zum globalen Fußabdruck beitragen, oft die sind, die am meisten unter den Folgen des Konsums leiden. Klimawandel und Umweltzerstörung trifft sie meist besonders. Während Menschen in manchen Regionen der Welt viel zu viel konsumieren und von den Folgen (noch) nichts mitbekommen, müssen viele bereits unter dem Verhalten der anderen leiden. Darüber haben wir auch erst kürzlich in einem Bericht über Bangladesh und den Klimawandel berichtet.

#MoveTheDate

Seit 1970 überschreitet die Menschheit die planetare ökologische Grenze. Leider ist seit dem der Earth Overshoot Day im Schnitt immer weiter nach vorne gerutscht! #MoveTheDate bedeutet also: „Lasst uns versuchen, den Earth Overshoot Day weiter nach hinten zu verschieben!“ Oder noch idealistischer: Stellt euch mal eine Welt vor in der wir gar keinen Overshoot Day haben! In der unser Konsum in einer Balance mit der Gesundheit unseres Planeten steht. In der wir gerecht konsumieren. Dass wir davon weit entfernt sind muss ich euch wahrscheinlich gar nicht erzählen. Das bedeutet aber nicht, dass es unmöglich ist, oder? Den Kopf in den Sand stecken können wir sowieso nicht, denn die Folgen unseres Verhaltens holen uns schon heute ein.

Also, was muss getan werden? Es gibt in Deutschland bereits einige Initiativen um den Earth Overshoot Day zu verschieben. Verschiedene Projekte, die in Deutschland bereits agieren, kannst du dir hier anschauen. Dort gibt es auch weiteres Wissenswertes rund um den Earth Overshoot Day. Auf der Website des Earth Overshoot Days findest du noch mehr Informationen auf Englisch! Falls du dich insbesondere für die Situation Deutschlands interessierst, kannst du dich hier informieren.

-Jules-


Das Beitragsbild stammt von Markus Spiske auf unsplash.com.

No Comments

Post A Comment