Die WM in Katar: Das solltest du wissen

Am 20. November startet die Männer-Fußball-WM in Katar. Im Fußballland Deutschland wird das Großereignis einer Weltmeisterschaft – besonders, wenn es um die Herrenteams geht – immer besonders freudig erwartet und ausgiebig gefeiert. Doch diesmal gibt es einen bitteren Beigeschmack. Wir haben die wichtigsten Punkte für dich zusammengetragen, die meisten Infos stammen aus Unhaltbar, dem Mini-Magazim zum Zustand des modernen Fußballs der Christlichen Initiative Romero.

Katar: einige Infos

Katar am persischen Golf ist ein Emirat, steht also unter der Herrschaft des Emirs und wird autoritär regiert. Der Islam ist die Staatsreligion und die Scharia die Hauptgrundlage der Gesetzgebung. Fast 90 % der Einwohner*innen sind Arbeitsmigrant*innen ohne katarische Staatsbürgerschaft, hauptsächlich aus Süd- und Südostasien. Die Menschenrechtslage im Land ist äußerst kritisch – viele Menschen leben in moderner Sklaverei. Besonders Frauen werden ihrer Rechte beraubt, sie dürfen vieles nicht selbst entscheiden und bekommen nicht einmal die Vormundschaft über ihre Kinder. (Quelle: Wikipedia)

Warum eine WM in Katar?

Warum entscheidet sich also die FIFA, der Weltfußballverband, der das Weltturnier organisiert, für Katar als Austragungsort? Ganz einfach: Fußball ist ein Riesengeschäft und Katar aufgrund seiner Gasvorkommen eines der reichsten Länder der Welt. Es wird kräftig in Sport und besonders in Fußball investiert, und so eine WM kurbelt die Wirtschaft an und spült weiteres Geld in die Kassen. Die FIFA argumentiert zwar, dass das Turnier im Land für Verbesserungen sorgen wird, doch erfahrungsgemäß ist das nicht der Fall.

Blutige Baustellen

Bereits im Vorfeld der WM in Katar sind bislang viele Menschen gestorben. Über genaue Zahlen wird zwar gestritten, doch es könnte sich um Tausende toter Arbeitsmigrant*innen handeln. Bei 50 Grad Celsius wird an sieben Tagen ohne Pausen rund um die Uhr auf den Baustellen gearbeitet – und gesunde junge Männer sterben auf mysteriöse Weise im Schlaf.

Noch eine Baustelle: die Textilindustrie

Neben der Bau- ist auch die Textilindustrie ein großes Problem: Millionen von Trikots und Bällen werden für ein Turnier in dieser Größenordnung genäht, und nur ein winziger Bruchteil des Kaufpreises (ca. 1 %) kommt bei den Näher*innen an. Diese arbeiten, zum Beispiel für adidas, unter menschenunwürdigen Bedingungen und für Hungerlöhne. Der größte Anteil des Kaufpreises geht an den Handel, der zweitgrößte an den Hersteller.

Was tun? #BoycottQatar2022

Die Initiative #BoycottQuatar2022 schreibt:

„Die WM 2022 in Qatar ist ein dem Fußball unwürdiges Turnier. Es werden so viele Gebote der sportlichen und politischen Fairness verletzt, dass es uns unverantwortlich erscheint, an diesem Ereignis teilzuhaben, ob als aktiver Sportler*in, Funktionär*in oder nur als TV-Zuschauer*in.
Daher finden wir es wichtig, dass Fußballfans gegen das Turnier in Qatar und gegen die Politik der FIFA protestieren. Bitte unterstützt unsere Initiative #BoycottQatar2022 durch eigene Diskussionen, Aktionen, Veranstaltungen – und nicht zuletzt durch eure Unterstützung für unseren Aufruf.

For the good of the game: 
Boycott Qatar 2022!“

-Katharina-


Bild von 0fjd125gk87 auf Pixabay

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