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17/17 – Auf dem Weg zur Schule der Zukunft

Vier Wochen lang mit der Bahn auf Tour durch alle Bundesländer: Nora Oehmichen und Timo Graffe, die beiden Bundesvorsitzenden von Teachers for Future Germany e.V., haben vom 8. März bis zum 1. April 16 ganz unterschiedliche Schulen in der ganzen Republik besucht. Im Gepäck hatten sie die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Ziel der ungewöhnlichen Reise war, sich die schulischen Realitäten hinsichtlich des Bildungskonzepts BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung) aus der Nähe anzuschauen, mit den beteiligten Schüler*innen, Lehrer*innen, Schulleitungen ins Gespräch zu kommen und herauszufinden, was es braucht, um BNE tatsächlich in der Breite zu verankern.

Das Unsichtbare sichtbar machen

Die Kreativität bei der Umsetzung von Bildung für nachhaltige Entwicklung an den besuchten Schulen war groß: Von regelmäßigen Kleidertausch-Events über die Schaffung von Kunstwerken zu den „Ungeheuerlichkeiten unserer Gegenwart“ bis hin zur Urbarmachung und Gestaltung eines schulischen Außengeländes am Stadtrand – die Vielfalt der Ideen und Projekte ist groß. Immer wieder ging es darum, Zusammenhänge sichtbar zu machen: Welche Kosten entstehen wirklich bei der Produktion einer Jeans, die im Discounter für 10 Euro zu haben ist? Was passiert im Beet von der Aussaat bis zur Ernte? Und welche Möglichkeiten haben Schüler*innen, sich an ihrer eigenen Schule oder vor Ort in der Kommune für nachhaltigere Strukturen einzusetzen?

An engagierten Lehrkräften und Schulleitungen mangelt es nicht

„Wo BNE stattfindet und gelebt wird, ist dies in erster Linie überdurchschnittlich engagierten Lehrkräften, Schulleitungen und auch Schüler*innen zu verdanken, die Nachhaltigkeitsbildung trotz, und nicht dank der vorherrschenden Strukturen umsetzen“, fasst Oehmichen die Eindrücke und Ergebnisse zahlreicher Gespräche entlang der Reise zusammen. Timo Graffe ergänzt: „Da BNE nicht nur Inhalte, sondern auch methodisch eine gänzlich andere Form des Lernens bedeutet, brauchen Schulen dringend strukturelle Freiräume für projektorientiertes Arbeiten.“

Etappe 17: Strukturen für BNE schaffen

Die Frage, was es noch braucht, um BNE an allen Schulen in allen Bundesländern strukturell zu verankern, steht auch im Mittelpunkt der noch ausstehenden 17. Etappe der Reise. Diese wird am 4. Mai ab 17 Uhr im digitalen Raum stattfinden. Passend zum Fokus ist dieser Etappe auch das SDG 17 zugeordnet: „Partnerschaften zur Erreichung der Ziele“. In der Online-Veranstaltung treffen sich erstmals Teilnehmende aller am Projekt beteiligten Schulen und blicken gemeinsam auf ihre Erfahrungen und Erlebnisse während der Tour zurück, auch anhand eines Kurzfilms, der im Rahmen der Veranstaltung uraufgeführt wird. Dabei auch: Vertreter*innen aus Bildungspolitik und -verwaltung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, etwa Fridays für Future, Schule im Aufbruch oder die Bildungsgewerkschaft GEW. Hier geht es zur Anmeldung.

„Damit haben wir alle an einem Tisch, die es braucht, um endlich die strukturellen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Bildung für nachhaltige Entwicklung wirklich an den Schulen gelebt werden kann“, erklärt Nora Oehmichen, die sich übrigens gerade im Sabbatjahr befindet. „Wie alle anderen Lehrkräfte betreibe auch ich mein Engagement für BNE on top, in meiner Freizeit. Wenn es den Ländern wirklich ernst mit der Nachhaltigkeitsbildung ist, muss sich das ändern.“


Der Beitrag wurde von Teachers for Future Germany e.V. verfasst. Das Beitragsbild stammt von Sabine Rukatukl. 

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