Mit Straßentheater gegen die Pharmaindustrie

Darf’s eine Portion Kultur sein? Die BUKO Pharma-Kampagne  – eine Gruppe, die sich gegen fragwürdige Praktiken der Pharmaindustrie engagiert – rollte zwei Wochen lang mit einem Straßentheaterstück über Tuberkulose durch die Republik. 12 Städte, 40 Auftritte und 7 Nachwuchsschauspieler/-innen, ein Stück. Die Gruppe selbst sagt über ihr Werk:

Tuberkulose ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die vor allem in armen Ländern weit verbreitet ist. Unser Theaterstück will mehr öffentliche Aufmerksamkeit für die tödliche Seuche wecken. Denn jedes Jahr sterben knapp zwei Millionen Menschen an Tuberkulose, obwohl die Krankheit in den meisten Fällen heilbar wäre.

Worum geht’s im Großen und Ganzen?

Deutschland wird als einer der größten Medikamentenexporteure international kritisiert. Der Pharmaindustrie wird vorgeworfen, nutzlose oder gar schädliche Präparate, die in Europa niemand mehr kauft oder die bereits von der EU verboten wurden, einfach in die Dritte Welt weiterzuvermitteln. Wirklich hilfreiche Medizin sei dagegen oft zu teuer für Betroffene. Zudem gehen Kritiker der Pharmaindustrie davon aus, dass Medikamentenhersteller gezielt an den Krankheiten forschen, die ihnen als Unternehmen am meisten Profit einspielen. Bürger/-innen des globalen Südens fallen somit nicht in ihre bevorzugte kaufkräftige Zielgruppe – auch wenn dort verbreitete Krankheiten häufig größeres Leid verursachen und mehr Menschenleben fordern als Erreger im globalen Norden (die dank fortgeschrittener Infrastruktur und höheren Hygienestandards dort besser bekämpft werden können). Die Buko-Pharma-Kampagne möchte auf dieses Problem aufmerksam machen und sensibilisieren. Sie nennt Tuberkulose als ein Beispiel für das prekäre Handeln der Medikamentenindustrie: Laut Buko-Farma sterben 95% aller Tuberkulosetoten in ärmeren Ländern.

 

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