Klimakipppunkte

Kipppunkte im Klima – diese Schwellen werden bald erreicht

Im Zuge der Klimakrise und insbesondere wenn es um das Pariser Klimaabkommen geht, ist immer wieder von Klimakipppunkten die Rede. Erst kürzlich stellte ein internationales ForscherInnen-Team fest, dass vier zentrale Kipppunkte bereits 2030 erreicht werden sollen. Doch worum geht es überhaupt und warum ist das wichtig? Hier findest du einen Überblick.

Was sind Kipppunkte?

Nimmt die Erderwärmung weiterhin zu, werden kritische Punkte erreicht, die verheerende Folgen für Mensch und Umwelt haben. Sind diese Schwellen überschritten, kommt es zu unumkehrbaren Veränderungen, die den Klimawandel noch einmal deutlich beschleunigen. Im Prinzip lässt es sich so veranschaulichen: Schiebt man eine Kaffeetasse über den Schreibtischrand, passiert erst einmal nichts. Hat sie allerdings irgendwann  einen bestimmten Punkt erreicht, kippt sie und fällt herunter.

Bekannt sind die Klimakipppunkte schon seit zwei Jahrzehnten, jedoch stellte ein ForscherInnenteam kürzlich fest, dass einige schon deutlich früher als bisher angenommen erreicht werden können. Aufgrund von Entwicklungen der letzten Jahre prognostizieren sie, dass die Erderwärmung von 1,5 Grad schon 2030 erreicht wird. Das könnte dazu führen, dass vier der insgesamt neun bekannten Schwellen übertreten werden.

Kipppunkte 1 und 2:  grönländisches und westantarktisches Eisschild

Das Schmelzen der Eisschilde in Grönland und der Antarktis schreitet in den letzten Jahren immer weiter voran. Schwindet das Eis zu sehr, werden Schwellen in diesen Gegenden erreicht, die bestimmte Dynamiken auslösen. Die Folge: Das Eis schmilzt immer weiter und kann nicht mehr aufgehalten werden, selbst wenn die Erwärmung des Klimas gestoppt wird. Sinkt das gesamte Eisschild dann im Laufe der Zeit vollständig, steigt der Meeresspiegel um mehrere Meter und es beeinflusst eine weitere Reihe von Kippelementen, wie die Erwärmung des Golfstroms.

Kipppunkt 3 : Absterben tropischer Korallenriffe

Auch vor Korallenriffen macht die Klimaveränderung nicht halt. Korallenriffe sind so etwas wie der Regenwald der Meere, denn das Ökosystem beherbergt rund ein Drittel der bekannten Meereslebewesen. Durch die sich erwärmende Wassertemperatur stoßen Nesseltiere ihre Partner, bunte Algen, ab. Dadurch werden Korallen geschwächt und ausgebleicht. Je mehr Korallenriffe absterben, desto größer sind die Auswirkungen auf die Biodiversität der Ozeane.

Kipppunkt 4: Abtauen der Permafrostböden

Bei Permafrostböden handelt es sich um dauerhaft gefrorene Böden, die sich hauptsächlich in Kanada, Alaska und Sibirien befinden und gleichzeitig als Kohlenstoffspeicher dienen. Durch die Erwärmung des Klimas tauen sie immer weiter ab, was zur Folge hat, dass schädliche Gase wie CO2 und Methan freigesetzt werden. Das Problem: Diskussionen über das verbleibendende CO2-Budget beziehen diese schädlichen Gase bisher nicht mit ein.

Um die Erderwärmung und somit auch die Kipppunkte aufzuhalten sind drastische politische Maßnahmen nötig. Komm am 23.09. zum globalen Klimastreik und setz dich dafür ein, dass diese umgesetzt werden!

-Julia-


Beitragsbild von Melissa Bradley auf Unsplash

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