Indoor-Farming – Gewächshaus im Discounter

Frisch geerntete Kräuter direkt im Discounter um die Ecke kaufen? Hört sich zuerst etwas absurd an, ist aber durchaus möglich. Denn das ist die Konzeptidee des Berliner Startups Infarm seit 2013. In einem Audio-Beitrag des WDR wird über Aldi-Süd-Konzerne berichtet, in denen die Kräuterschränke schon im Einsatz sind. Auch wenn der Beitrag nur über den Discounter berichtet, tauchen die Kräutervitrinen immer häufiger auf und das in verschiedenen Discountern und auch in Supermarktketten. Die unterschiedlichen Kräuter wachsen in großen Vitrinen heran und werden von einer*einem professionellen Gärtner*in gepflegt. Danach können Kunden die Kräuter frisch geerntet direkt in der Filiale kaufen.

WIE FUNKTIONIERT DAS?

Die Kräuter, zu denen hauptsächlich Basilikum und Petersilie zählen, werden in kleinen Gewächshäusern angebaut. Dabei stehen die Pflanzen in einer Nährlösung und werden künstlich beleuchtet. Dies diene zur besseren Kontrolle der Parameter, so ein Sprecher von Infarm. Da die Kräuter in den Vitrinen vertikal angebaut werden, können mehr Ebenen genutzt und dementsprechend mehr Kräuter angepflanzt werden. Diese wachsen ungefähr drei Wochen in den einzelnen Vitrinen heran, bis sie geerntet und frisch im Supermarkt verkauft werden können. Es wachsen nicht alle Kräuter in den Supermärkten, sondern auch in Indoor-Farmen in der Nähe der einzelnen Filialen. Dies vereinfacht die Lieferung der neuen Pflanzen und steigert die Kapazitäten der zu verkaufenden Pflanzen.

WAS BRINGT DAS?

Die Idee dahinter ist mehr Nachhaltigkeit in Supermarktketten. Dies wird vor allem deutlich durch das Wegfallen der Transportwege und einen geringeren Wasserverbrauch. Auch dass die Kräuter ohne Pestizide behandelt werden, was bei lokal angebauten Kräutern häufig der Fall ist, sorge für einen nachhaltigeren Anbau der Pflanzen. Der Schädlingsbefall ist nicht nur um einiges geringer, sondern gar nicht erst vorhanden. Außerdem sind die Kräuterschränke nicht nur nachhaltig, sondern auch platzsparend. Die bisher häufigste Kritik jedoch bezieht sich auf die kontinuierlich verbrauchte Energie zur Beleuchtung der Pflanzen. Und darauf, dass die Technik meist teurer als die konventionelle Landwirtschaft sei.

EIN STARTUP FÜR DIE WELT?

Die Konzeptidee ist durchaus nicht nur in Deutschland wiederzufinden, sondern auch in Ländern wie Japan, USA und dem Vereinigten Königreich. Somit könnte neben den Kritikpunkten auch Konkurrenz zu anderen Unternehmen Infarm etwas zu schaffen machen. Ob sich auf längere Sicht mehr Nachteile ergeben oder die Idee sich weiter durchsetzt bleibt offen.

-Lea-


Das Beitragsbild ist von Security auf Pixabay.

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