Flagge von Pakistan

Ein Drittel Pakistans unter Wasser

Seit Monaten leidet Pakistan unter einer verheerenden Flutkatastrophe – den schwersten Überschwemmungen seit Jahrzehnten. Zwischenzeitlich stand ein Drittel des Landes unter Wasser. 33 Millionen Menschen sind betroffen, davon die Hälfte Kinder.

Viele Menschen haben ihre Häuser und ihre Existenzgrundlage verloren. Die Überschwemmung tausender Hektar landwirtschaftlicher Flächen hat große Teile der diesjährigen Ernte unbrauchbar gemacht und Nutztiere getötet.

1500 Menschen sind bereits gestorben. Die meisten sind ertrunken, mittlerweile sterben zunehmend Menschen an Infektionen, Malaria, Dengue, Cholera. Darunter auch viele Kinder. Die WHO warnt vor Seuchengefahr.

„Heute trifft es Pakistan. Morgen kann es Ihr Land treffen“, so der UN-Generalsekretär Antonio Gueterres. Ausmaß und Häufung solcher Katastrophen beweisen, dass der menschengemachte Klimawandel verantwortlich für diese Extremwetterereignisse ist und zunehmend zahlreiche Menschenleben bedroht.

Dabei ist Pakistan kaum für die Erderwärmung verantwortlich. Im Vergleich zu anderen Ländern hat das Land geringe CO2-Emmissionen. Pakistan gehört jedoch zu den acht Staaten der Welt, die besonders unter dem Klimawandel leiden. Dies hat geographische Gründe: Seine Lage zwischen Meer und Bergen, die Gletscher im Norden und die lange Küstenlinie im Süden sind besonders anfällig für Stürme, Regen und Hitze.

Was die Situation zusätzlich erschwert, ist die politische Instabilität in Pakistan. Politikerinnen und Politiker zeigen kaum Interesse an den Opfern der Flutkatastrophe und befassen sich vielmehr mit internen Streitigkeiten. Premierminister sind in ständiger Ablösung und alle werfen sich Korruption vor. Die politischen Lager stehen sich verfeindet gegenüber.

Nach Schätzung der Vereinten Nationen braucht Pakistan humanitäre Hilfszahlungen von knapp 1 Milliarde US-Dollar. Seit Beginn der Überschwemmungen hat die Bundesregierung insgesamt 60 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, davon 39 Millionen Euro vom Bundesministerium für Entwicklung und Zusammenarbeit und 21 Millionen Euro vom Auswärtigen Amt. Hierbei handelte es sich um humanitäre Hilfe und den Wiederaufbau von Infrastruktur. Nun sagte Annalena Baerbock weitere 10 Millionen Euro für Nothilfe zu. Diese soll für dringend benötigte Nahrungsmittel und lebensnotwendige medizinische Güter eingesetzt werden.  Über die finanzielle Hilfeleistung unterstreicht sie den Handlungsbedarf auf internationaler Ebene: „Die Flutmassen in Pakistan haben uns noch einmal vor Augen geführt, welche dramatischen Konsequenzen die Klimakrise hat. Als eines der weltweit am stärksten betroffenen Länder zahlt Pakistan einen hohen Preis für den globalen CO2-Ausstoß. Deswegen werden wir uns bei der COP27 in Ägypten für eine faire Verteilung der Klimakosten einsetzen.“

-Lea-


Beitragsbild von Syed Wasiq Shah auf Pixabay

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