Buchcover Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von Amnesty

Diverse Medien fördern Demokratie

Dieser Text ist Teil der Reihe „Unser Blickpunkt“ des EPIZ Entwicklungspolitisches Informationszentrum Göttingen.


„Erst in einem Umfeld, in dem Kinder Diversitätsbücher lesen, können andere Kulturen und Menschen als eine Selbstverständlichkeit angesehen werden.“ Ndey Bassine (Gründerin von AfroKids Germany)

Wir alle wissen: Unsere Gesellschaft(en) sind divers – egal ob in Deutschland oder beinahe an jedem anderen Fleck der Erde. Medien sollten genau diese Vielfalt abbilden – tun dies jedoch (noch) viel zu selten. Das zeigen beispielsweise Studien zu fehlenden weiblichen Filmrollen oder generell zur Unterrepräsentation sowie negativen Darstellung von Menschen, die von Diskriminierungen betroffen sind.

Es muss also gegengesteuert werden, insbesondere mit Blick auf Kinder und Jugendliche: Erleben diese von klein auf Diversität und Vielfalt (auch) in den Medien (Bücher, Filme, Spiele etc.), entwickeln sie eine Selbstverständlichkeit für einen demokratischen und diskriminierungssensiblen Umgang in der Gesellschaft.

Ein Blick in die Auslagen von (Kindergarten-/Schul-)Bibliotheken und Buchhandlungen sowie Kinoprogrammen etc. fördert jedoch deutliches Veränderungspotenzial zu Tage. Dabei gibt es sie: Verlage, Autor*innen, Buchhändler*innen, Filmemachende und Kinobetreiber*innen, die mit viel Leidenschaft an einem gesellschaftlichen Wandel hin zu Vielfalt und Sensibilität für bestehende diskriminierende Strukturen arbeiten. Wir können uns beispielsweise glücklich schätzen, tolle Kinderbuchhandlungen wie Winnemuth GEGENÜBER in Hann. Münden oder an vielen anderen Orten zu haben. Sie legen oftmals viel Wert auf angemessene Repräsentationen. Sie bieten internationale Bücher an, stellen Thementische mit Protagonist*innen außerhalb von Rollenklischees und reproduzierten Stereotypen zusammen oder verweisen explizit auf neu angeschaffte Bücher mit queeren Charakteren – wie das Northeimer Medienzentrum. Andere, wie das Netzwerk „BIPoC-Kids Göttingen“, organisieren empowernde Veranstaltungen und tragen so zu diskriminierungsfreieren Räumen bei.

Uns fehlt neben diesen tollen Beispielen gelegentlich noch ein stärkerer Fokus auf globale Perspektiven: Diese finden sich zum Beispiel in der amnesty-Veröffentlichung „Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte für junge Menschen (leider vergriffen) oder in den nigerianischen Cartoons „Bino und Fino“, die sogar auf Deutsch auf Youtube zu finden sind. Auch das Kinderstark-Magazin für mehr Vielfalt wagt immer wieder den Blick über die nationalen Grenzen hinaus – genau wie der Podcast my poc bookshelf.

Daran anschließend wünschen wir uns uns zusammen mit Ndey Bassine eine Welt, in der „andere Kulturen und Menschen als eine Selbstverständlichkeit angesehen werden.“

Wir wünschen Euch ein Bücherregal voll diverser Geschichten über Deutschland und die Welt!

Chris Herrwig und das EPIZ-Team

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