DDR Jugendopposition

Du bist lange nach dem Mauerfall geboren und deine Eltern findest du langweilig? Mh… vielleicht können sie dir doch mehr erzählen als du denkst. Und falls nicht, dann schau mal hier rein: Jugendopposition.de erzählt von der Auflehnung von Jugendlichen in der DDR zwischen 1950 und 1990.

Roland Bude. Quelle: jugendopposition.de

Roland Bude. Quelle: jugendopposition.de

24 Menschen berichten, wie sie in ihrer Jugend gegen die damaligen Lebensverhältnisse protestiert haben. Sie erzählen aber auch von den Konsequenzen ihrer Handlungen.
Zum Beispiel die Geschichte von Roland Bude:

Roland Bude beschließt, einen anderen Weg des Widerstands zu gehen. Er versucht, viele Studenten, die der SED fern stehen, zum Eintritt in die FDJ zu bewegen. Ein schlauer Schachzug, denn so können sie die Mehrheitsverhältnisse verändern und auf Entscheidungen, wie die Vergabe von Stipendien, Einfluss nehmen. Er selbst übernimmt im Vorstand der FDJ-Hochschulgruppe die Bereiche Kultur und Erziehungsarbeit. Zugleich wird er im Studentenrat Kulturreferent. Seine Heimfahrten nach Thüringen nutzt er, um einen Zwischenaufenthalt in West-Berlin einzulegen. Dort knüpft er Kontakte mit geflüchteten Studenten der Universität Rostock.

Als die SED-Leitung erkennt, dass die FDJ zum Sammelbecken oppositioneller Studenten wird, schlägt sie zu. An einem heißen Julitag im Jahre 1950 wird Roland Bude unter einem Vorwand zum Verwaltungsdirektor der Universität bestellt. Dort warten Mitarbeiter der Staatssicherheit auf ihn. Er wird in die Stasi-Zentrale gebracht und beschuldigt, westliches Schrifttum eingeschleust zu haben.

Man schlägt ihm vor, doch für die Staatssicherheit als Spitzel tätig zu werden und in die SED einzutreten. Als Roland Bude dies sofort ablehnt, wird er den sowjetischen Behörden übergeben. Ein verhafteter Kommilitone verrät der Staatssicherheit, dass Roland Bude Kontakt zu geflüchteten Studenten in West-Berlin unterhält. Nach langen, harten Verhören bekennt er sich im Sinne der sowjetischen Interpretation der Gesetze schuldig. (Quelle: https://www.jugendopposition.de/zeitzeugen/145504/roland-bude).

Roland Bude erzählt in einem Video außerdem, was ihn im Leben geprägt hat. Reinlesen, reinhören, reinschauen…

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