20 Mrz 2019 Warum ist Döner so billig?
Sonntag – kein Essen im Haus… Hunger, großer Hunger… Verzweiflung, Unterzuckerung. Doch dann die rettende Idee: Döner! Schmeckt nicht nur lecker, sondern ist auch noch billig. Im Gegensatz zu anderen Fastfood-Optionen besteht eine reelle Chance, davon satt zu werden. Und dann ist auch noch so viel gesundes Gemüse drin. Kann Döner Sünde sein? Ja! Zumindest was den nicht-vegetarischen Döner angeht…
Die traurige Antwort
Döner können für einen Preis von 3,50€ verkauft werden, weil das Fleisch billig eingekauft wird. Diese 3,50€, die Verbraucher*innen zahlen, reichen für faire Löhne in den Schlachtfabriken nicht aus. Das Fleisch wird vor allem in Osteuropa produziert. Dort haben große Fleischkonzerne Standorte gegründet, in denen das Arbeitsrecht umgangen werden kann. Die Arbeiter*innen leben nahe den Fabriken in winzigen Unterkünften und arbeiten nicht selten über zehn Stunden am Tag. Ihr Stundenlohn ist sehr gering. Auf diese Weise können die Fleischkonzerne billiges Fleisch an Firmen liefern, die es zum Kebabspieß zusammenkleben.
Um die Gewinnspanne beim Zusammenkleben des Spießes weiter zu erhöhen, werden dem Fleisch verschiedene Zusatzstoffe beigemengt. Beispielsweise wird Mehl in die Fleischmasse hinzugemischt, um die teure Grundzutat einzusparen. Weitere Zusätze sind Gewürze, Fett und Glutamat. Die letzten beiden gelten als äußerst ungesund. Weitere Tricks zur Gewinnmaximierung sind das Mischen verschiedener Fleischsorten und im schlimmsten Fall die Nutzung vergammelten Fleischs.
Wer darauf verzichten möchte, anderen Menschen, Tieren oder sich selbst zu schaden, sollte also den vegetarischen Döner wählen.
Weitere Informationen über Fleisch findet ihr hier.
Bildquelle: Doener Kebab, Urheber: Lauren Travis, Lizenz: CC BY 2.0
Inge Euringer
Posted at 14:30h, 21 MärzWarum könnt ihr nicht einfach eure vegetarische/vegane Schiene fahren und auch gerne positiv darüber berichten, ohne alles schlechzumachen, was nicht zu eurem Credo gehört? Schade.
EineWeltBlaBla
Posted at 09:13h, 22 MärzLiebe Inge,
vielen Dank für deinen Kommentar!
Uns geht es mitnichten darum, „unsere Schiene zu fahren“ und ein „Credo“ haben wir auch nicht. Was wir wollen, ist, die Dinge auch mal mit anderen Augen zu sehen; zum Denken anzuregen; zu zeigen, wie sich einiges, worüber wir im Alltag selten nachdenken, global auswirken kann.
Zu unserer Redaktion gehören unterschiedliche Menschen, die zum Teil nicht vegetarisch/vegan leben. Trotzdem kann (und muss!) man unserer Meinung nach über Missstände wie den Konsum von Billigstfleisch sprechen.
Liebe Grüße 🙂
das EineWeltBlaBla-Team