Der RhineCleanUp 2020

Seit den 1960er Jahren nimmt die Schadstoffbelastung des Rheines durch Abwasser, Chemikalien und Schwermetalle kontinuierlich ab. Wurden früher noch Witze über die Wasserqualität des Rheines gemacht, suchen die Menschen am Rhein heute wieder die Naherholung. Die Stadt Basel hat sogar mit dem berühmten „Basler Rheinschwimmen“ einen eigenen Volkssport im Rhein kreiert.

Umso wichtiger also, dass der Fluss an sich, aber auch das Flussufer und die angrenzenden Seitenarme sauber gehalten werden. Seit 2018 findet einmal jährlich der RhineCleanUp-Tag statt. Vereine und Gruppen, aber auch Familien und Freunde können eigene CleanUp-Aktionen in ihrem Abschnitt anmelden oder bei angemeldeten Aktionen helfen. Die Idee ist, dass der Rhein an einem Tag, von der Quelle bis zur Mündung, in drei verschiedenen Ländern, von Müll befreit und sauber gemacht wird.

Der Rhein

Ganze 1.232,7 km legt der Rhein auf seinem Weg durch West- und Mitteleuropa zurück und ist somit einer der längsten Flüsse des europäischen Kontinents. Während er sich in der Schweiz, wo er entspringt, wild durch Berge und Täler windet, um dann den Bodensee zu durchfließen, ist er auf seinem Weg durch Deutschland und die Niederlande mehr Verkehrsstraße für Frachter und Ausflugsschiffe, um schließlich in die Nordsee zu münden. Die Verbindungen mit Main und Donau machen eine direkte Fahrt von der Nordsee bis ins Schwarze Meer möglich, weshalb der Rhein auch zu den verkehrsreichsten Wasserstraßen der Welt zählt.

Hochrhein, Oberrhein, Mittelrhein und Niederrhein sind die Abschnitte des Flusses, die das deutsche Landschaftsbild prägen. Metropolregionen wie das Rhein-Main- oder das Rhein-Ruhr-Gebiet, aber auch Städte wie Karlsruhe oder Köln, bieten vielen Menschen in Deutschland eine Heimat, die seit Jahrtausenden vom Rhein geprägt wurde.

Meine Erfahrung beim RhineCleanUp 2020

Am vergangen Samstag, den 12. September 2020, fand in Mainz der diesjährige RhineCleanUp-Tag statt. Weil ich persönlich immer schon am Rhein gelebt habe und den Fluss seit meiner Kindheit kenne, brauchte es nicht lange, um mich von der Aktion zu überzeugen. Mit drei Freund*innen und zwei weiteren Helfer*innen suchte ich ein paar Stunden lang auf einer kleinen Insel im Rhein, wo wir gerne baden gehen, nach Müll und allem was von Natur aus nicht dort hingehört. Obwohl diese Insel Teil eines Naturschutzgebietes im Rhein ist, hatten wir nach den paar Stunden einige Müllsäcke voll zusammen. Von Plastiktüten über Badehosen und alte Schuhe, zu kleinsten Verpackungen und Kronkorken war da alles dabei. Wirklich schade zu sehen, wie wenig Bewusstsein manche Menschen haben. Sie lassen ihren Müll einfach überall liegen, obwohl es eigentlich nicht schwer ist, ihn einfach wieder mit nach Hause zu nehmen und dort zu entsorgen. Später erfuhr ich dann, dass dieses Jahr von 35.000 Helfer*innen den ganzen Rhein entlang ca. 320 Tonnen Müll gesammelt wurde. Ich bin froh auch einen kleinen Teil dazu beigetragen zu haben.

Solche Aktionen können unterschiedlich aussehen und alle Menschen dafür sensibilisieren, mit von ihnen erzeugtem Müll bewusster umzugehen und die eigene Verantwortung zu übernehmen. RiverCleanUp motiviert dazu, weltweit an Aktionen teilzunehmen und verzeichnet alle Aktionen in einer Weltkarte. Dann liegt es noch an der Industrie und der Schifffahrt auch ihren Teil dazu beizutragen.

Ich hoffe, dass auch im nächsten Jahr möglichst viele Menschen am RhineCleanUp teilnehmen. Denn schon ein paar Stunden Müll sammeln reicht, um gemeinsam von der Quelle bis zur Mündung, viel zum Lebensraum Rhein und der Lebensqualität am Rhein beizutragen.

-Selma-


Das Beitragsbild ist von Uli von Mengden.
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